Kroatien und Slawonien

Kroatien und Slawonien

Kroatĭen und Slawonĭen, Königreich der Österr.-Ungar. Monarchie [Karte: Österreichisch-Ungarische Monarchie III], zu deren transleithanischem Teile gehörig, besteht aus den Königr. Kroatien (13.525 qkm), Slawonien (9436 qkm) und der ehemal. Militärgrenze (s.d.; 19.573 qkm), 42.534 qkm, (1900) 2.416.304 E. (meist röm-kath. Kroaten und orient.-griech. Serben), durchzogen von niedrigen bewaldeten Ausläufern der Steiermärker und Krainer Alpen und fruchtbaren Tälern der Save und Drau mit ihren Nebenflüssen; Acker-, Seiden-, Obst- und Weinbau. Die Verfassung beruht auf dem Ausgleich mit Ungarn von 1868 (abgeändert 1873); 40 Deputierte im Unter-, 3 im Oberhause des ungar. Reichstags; im ungar. Ministerium stets ein Minister für K. u. S.; an der Spitze der Landesregierung der vom König ernannte Banus; 8 Komitate; Hauptstadt Agram. Wappen von Kroatien ein 25mal von Silber und Rot geschachter Schild [Abb. 985]; von Slawonien ein durch 2 silberne, wellenförmig gezogene Binden (Flüsse Save und Drau) geteilter Schild, beide bedeckt von der Stephanskrone [s. die Textfigur bei Slawonien].

Kroatien, ursprünglich von illyr. Stämmen bewohnt, wurde unter Augustus ein Teil der röm. Prov. Pannonien, kam 489 an die Ostgoten, 535 an Byzanz. Um 640 wanderten die slaw. Kroaten (Chrowaten, Chorwaten) ein; sie waren seit 806 den Franken, seit 877 den Byzantinern untertan, bildeten seit 1076 ein unabhängiges Königreich, das 1091 unter die Herrschaft der Ungarn kam. 1527 ward Ferdinand I. von Habsburg als König von Kroatien anerkannt, das seit 1592 teilweise von den Türken erobert ward. Im Karlowitzer Frieden 1699 trat die Türkei alles Land l. von der Unna wieder an Österreich ab, während das r. von der Unna als Türk.-Kroatien bei Bosnien blieb; das kroat. Litorale wurde 1717 der kaiserl. Deutsch-kroat. Handelsgesellschaft überlassen, 1776 wieder mit Kroatien vereinigt. 1809-13 gehörte Kroatien südl. von der Save zu den an Napoleon I. abgetretenen Illyrischen Provinzen. 1849-68 bildete es mit dem seit Anfang des 18. Jahrh. hinzugekommenen Königr. Slawonien, dem Küstenland und Fiume ein eigenes Kronland; dieses ward durch Ausgleich vom 25. Juli 1868 wieder mit Ungarn vereinigt und ihm 1881 das schon seit 1871 dazugehörende Kroat.-Slawon. Grenzgebiet völlig einverleibt, Fiume aber schon 1870 unmittelbar zu Ungarn geschlagen. – Vgl. Csaplowicz (1819), Pesty (1882), Krauß (1889).


http://www.zeno.org/Brockhaus-1911. 1911.

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